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Verband Hamburger Kaninchenzüchter (VHK) von 1909 e.V.
Zoologische Zuordnung

                                                  Ordnung:         Lagomorpha (Hasentiere)
     
                                                   Familie:            Leporidae (Hasenartige)

                                                   Gattung:          Oryctolagus (Europäische Kaninchen)

                                                   Art:                   Oryctolagus cuniculus (Europäisches Wildkaninchen)

                                                   Rasse:            Verschiedene Hauskaninchenrassen
 
Alle Kaninchen, ob nun das Zwergkaninchen oder die Deutschen Riesen, stammen von dem Europäischen Wildkaninchen ab. Auch wenn die unterschiedlichen Rassen sehr verschieden aussehen mögen haben sie alle denselben Ursprung und gehören immer noch derselben Art an.

Lebensweise des Europäischen Wildkaninchens

Die ursprüngliche Verbreitung des Europäischen Wildkaninchens, der Stammvater aller Hauskaninchen, war die Iberische Halbinsel (= Portugal und Spanien), Nordafrika und Südfrankreich
Durch den Menschen trifft man es heute auch im restlichen Europa, Britannien, Nordwestafrika, USA, Australien und Neuseeland an. Für manche Gebiete war dies weniger vorteilhaft, da 
die Kaninchen dort keine natürlichen Fressfeinde hatten und sich so ungehindert vermehren konnten. Die vielen Kaninchen richten dort große Verwüstungen in der Landwirtschaft und in
der Natur an und in Australien sind mehrere Beuteltierarten wegen der Nahrungskonkurrenz zu dem Kaninchen ausgestorben.
Das Europäische Kaninchen hat eine Körperlänge von ca. 35 - 45 cm und hat ein grau-bräunliches Fell, das an der Bauchseite wesentlicher heller ist. Sein Gewicht beträgt nur ein bis
zwei Kilogramm. Die Aktivität des Kaninchens bezieht sich vor allem auf die Dämmerungszeiten. Wenn es sich aber ungestört und sicher fühlt, hält es sich durchaus auch am Tage auf.
Ihre Hauptnahrung besteht aus Gras und saftigen Pflanzen. Wenn sie die Möglichkeit haben, fressen sie auch von Menschen gezüchtete Gemüsesorten und Getreidegewächse. Unter anderem knabbern sie auch gerne an jungen Bäumen und können diese unter Umständen auch ernsthaft schaden. Im Winter, wenn das Nahrungsangebot knapp ist, leben sie von Zwiebeln, Zweige und Rinden.
Das Kaninchen lebt in Verbänden - in der Regel mit einer recht großen Individuen zahl (bis zu einigen hundert Tieren), die eine hoch entwickelte Sozialstruktur pflegen. Diese Sozialstruktur wird durch aggressive Auseinandersetzungen aufrecht erhalten. Die dominanten Paare nehmen das gesamte Territorium des Verbandes in Anspruch, während sich die rangniedrigeren Tiere kleinere Gebiete innerhalb dieses Territoriums teilen. Ihre Leben verbringen die Tiere teils unterirdisch in einem weit verzweigten Höhlensystem, das sie selbst gegraben haben.
Eine Fortpflanzungssaison dauert von Januar bis August, dabei kann ein Weibchen pro Wurf 4 - 12 Junge bekommen, die nackt, blind und taub sind. Die Nistkammer ist dabei mit Pflanzenmaterial und Wolle von der Bauchseite des Muttertieres gepolstert. Die dominanten Weibchen haben ein Vorrecht bei den Nistplätzen gegenüber den untergeordneten Weibchen.
Die Dominanten ziehen ihre Jungen in einer Nistkammer im Hauptbau groß, die anderen müssen auf weniger attraktivere Plätze weiter am Rand der Sippe vorlieb nehmen. Die Jungen verlassen mit drei Wochen zum ersten Mal den Bau und können sich mit 3,5 Monaten selber fortpflanzen
 
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Unterschiede zwischen

Feldhase

Wildkaninchen

Körperform: 
 lang und schlank

gedrungen

Ohr länge:
länger als der Kopf

kürzer als der Kopf

 Gewicht:
1 bis 2 kg

3 bis 6 Kg

Gesellschaftsform: 
Einzelgänger

Sippentier

Lebensraum:  
offene Wiesen und Felder

Gebüsch mit sandigem Boden

Tragezeit:
ca. 40 Tage

ca. 30 Tage

Jungtiere:
Nestflüchter 

Nesthocker

Chromosomenanzahl:

46

44

domestizierbar:

nein

ja

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
                                                                 
 

Nach dieser Aufzählung ist es wohl eindeutig, dass Kaninchen und Hasen nicht viel gemeinsam haben. Zwar gehören die beiden Arten einer gemeinsamen Familie an, aber sehr eng sind sie nicht verwandt. Beide Arten führen ein ganz verschiedenes Leben und daher ist es eigentlich fatal, wenn man sein Kaninchen "Hase" nennt. Auch die großen, schweren Schlachtkaninchen, die gerne "Stallhasen" genannt werden, sind Kaninchen und keine Hasen. Diese großen Tiere haben dieselben Bedürfnisse wie ein Zwergkaninchen, nur dass sie noch mehr Platz brauchen. Hasen sind nicht domestizier bar, d.h. dass sie nicht als Haustiere geeignet sind. Sie kann man nicht zähmen. Auch die Kaninchenrasse "Hasenkaninchen" ist kein Hase oder eine Kreuzung aus Kaninchen und Hase, sondern auch ein Kaninchen.

Übrigens Kaninchen und Hase kann man nicht untereinander kreuzen. Sie können sich nicht zusammen vermehren. 

Kaninchen sind keine Nagetiere Kaninchen gehören schon seit längerem nicht mehr zu der Ordnung der Nagetiere (Rodentia). Auch wenn sie heute noch häufig in einem Topf mit den Nagetieren geworfen werden, wohl weil sie ähnliche Verhaltensweisen aufgrund der gleichen ökologischen Nische (ähnliche Umweltbedingungen) aufweisen, zum Beispiel bei der Ernährung und auch das Gebiss hat gewisse ähnlichkeiten: die Zähne wachsen ein Leben lang und die große Lücke zwischen Schneide- und Backenzähnen (Diastema). Jedoch liefert gerade das Gebiss auch einen entscheidenden Unterschied: die Kaninchen haben im Gegensatz zu den Nagetieren sogenannte Stiftzähne, ein zweites Schneidezähnepaar im Oberkiefer. Die Kaumuskulatur weist bei den Kaninchen Unterschiede auf und die Nagetiere benutzen ihre Vorderpfoten als Greifwerkzeuge, dies machen Kaninchen nicht.
Meerschweinchen machen dies übrigens auch nicht, obwohl sie zu den Nagetieren gehören, aber bei dieser Tierart wird es wohl auch nicht mehr lange dauern, bis sie ihre eigene Ordnung zugewiesen bekommt. Ein weiterer Unterschied ist, dass sich Kaninchen nach dem Schlafen oder Dösen sich wie Katzen strecken. Die Verwandtschaft zwischen den Nagetieren
und den Hasentieren ist nach Forschungen (Zusammensetzung der Blutflüssigkeit) sogar noch nicht einmal sehr nah. So sollen die Hasentiere eher mit den Huftieren verwandt sein und die Nagetiere mit den Primaten.
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